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Lloyd Haft



Reh    (Englisch/Deutsch)


Für die paar Spatzen
für das ordentliche Fallen
des letzten Laubs

für den Bub mit der Mütze
der zu Haufen den Kies recht
das Reh, das einst unseren Weg kreuzte

nichts
oder nichts mehr
wurde gebraucht

alles ging seinen Weg auch ohne.

Doch dann war es soweit
als der Wind sich erhob
und dein Haar, deine Schulter
eine einmalige Wendung nahm, zufällig

daß ich nicht mehr trennen konnte
den Klang, den freien Fall –
die Schwingen wilder Schwäne –
woher das Rad

Riß oder Schrei
den Faden aufzog
und mir dein Haar ließ, Licht
im Gehölz.

Und so blieb ich ohne
Zahl, mein Name, einmalige Wendung
in Erzähltes gewendet

– was Schwan so sehr meinen
mochte, als Rufen ein
Vorübergehen von Bildern war

die eine Heimzahl, verfallend
die bestand, immer im Fall über
Schulter und Schiff.

Aus dem Englischen von Peter Hoffmann



Lloyd Haft


Deer     (Englisch/Deutsch)


For the few sparrows,
for the orderly fading
of the last leaves,

for the boy in his bonnet
raking the gravel to heaps,
for deer that once had crossed our path

nothing
or no more
was needed;

all things went their way without.

But it came to pass
when the wind arose
and your hair and your shoulders happened
to take a single turning

that I could no more tell apart
the sound, the fallen out of flight
– the wild swan´s wing –
from where the wheel spun:

creak or cry
that set a skein to raveling,
leaving me your hair to lighten
all that wood or way.

And so I came to be without
number, my name a single turning
in a wording of a telling

– what swan so very nearly maybe
meant, when calling came to be
a going past imagining,

only own, and fadingly
sustained ever falling over
shuttle and shoulder.


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